Warum muss die Wirtschaft wachsen?

Und was hat der Einzelne davon?

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst die gesamtwirtschaftliche Leistung eines Landes. Wenn das BIP wächst, stehen dem Land bzw. seinen Einwohnern mehr finanzielle  Mittel zur Verfügung. Diese finanziellen Mittel werden für Konsum, für Vermögensbildung und für Investitionen benötigt. 

Aus der Sicht des Einzelnen steht die Möglichkeit, im gewohnten Maß oder darüber hinaus konsumieren zu können, oft im Vordergrund der persönlichen Wünsche. Regierungen werden nicht zuletzt danach beurteilt, ob sie es ihrer Wählerschaft ermöglichen, dieses Ziel zu erreichen.

Das BIP muss wachsen, um

1. bei wachsender Bevölkerung den Konsum des Einzelnen zumindest stabil zu halten oder - besser - zu steigern.
2. einem Teil der Gesellschaft ungleich mehr Konsum zu ermöglichen, ohne dass ein anderer Teil Einbußen erleidet.
3. auf gesellschaftlicher Ebene zunehmend investieren zu können, ohne dass dies den Konsum des Einzelnen einschränkt.

Aktuell zeigt ein wachsendes BIP allerdings auch eine zunehmende Umweltschädigung an.

Endloses Wachstum wäre demnach mit einer endlos zunehmenden Umweltschädigung verknüpft. Ob "grünes Wachstum" grundsätzlich möglich wäre, wird kontrovers diskutiert.