Um diesen Post zu verstehen, lohnt es sich, Herr Biedermann und die Erderwärmer schon gelesen zu haben. Genau so, wie wir den Erderwärmern zusehen, wie sie unsere Erde erwärmen, lassen wir auch die Artentöter gewähren, obwohl wir genau wissen, wohin das führt...
Die Artenvielfalt ist wie eine gigantische Hängematte, in der wir uns alle ausruhen. Mit jeder Art geht ein Knoten des geknüpften Netzes verloren. Wenn zu viele Knoten weg sind, zerreißt das Netz. Dann fallen wir runter. Wir wissen noch nicht ganz genau, wohin, aber wir werden sehr tief fallen und es wird sehr weh tun.
Wir alle sind Herr Biedermann. Wir wissen, was passieren wird. Wir wissen es gut genug, um Angst haben zu müssen.
Aber wir wollen es nicht wahrhaben. Obwohl wir es wissen. Wir tun nichts. Auf jeden Fall nicht annähernd viel genug. Wir sind unentschlossen, hilflos und lethargisch. Wir haben schließlich besseres zu tun, als die Welt zu retten, oder?
Aber jetzt zum eigentlichen Post...
Eine Freundin erzählte mir von ihrem Urlaub in Borneo. Die unmittelbare Erleben der großartiger Wildnis in den Nationalparks hatte sie total begeistert. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Sie war froh, das noch mitgenommen zu haben, bevor es weg ist.
Sie hatte auch Kontakt zu den Einheimischen. Die wüssten die Schutzgebiete ebenfalls zu schätzen, da die großen Konzerne den Rest des Urwaldes außerhalb der Nationalparks ohnehin abholzen würden...
Moment, dachte ich. Stopp!!! Die großen Urwälder werden sowieso abgeholzt? Das gilt schon als Tatsache? Wir sehen dabei zu, wir wissen passiert, und trösten uns mit der Hoffnung, dass ein paar kümmerliche Reste verschont werden bleiben, obwohl diese Reste garantiert nicht ausreichen werden, um das zu retten, was es jetzt noch gibt?
Wer ist verzweifelt, wer steht auf, wer kämpft?
Zu weit weg? Eh wurscht? Nix zu machen?
Vermeintlich hilflose Wut ist immer noch besser als resigniertes Einverständnis. Weil viele hilflos Wütende irgend wann mal nicht mehr hilflos sind.
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